Es ist uns mit dieser Ausstellung gelungen, anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Berliner Kontaktstellen PflegeEngagement die vielfältigen Angebote der PflegeSelbsthilfe abzubilden.
Die aus 14 Rollups bestehende Ausstellung spiegelt die Vielfalt der Arbeit in den 12 Berliner Bezirken.
Einleitend erläutern Daten anschaulich Hintergründe der häuslichen Pflege durch Angehörige. Die Entwicklung und die gesellschaftliche Relevanz der Kontaktstellen PflegeEngagement werden veranschaulicht. Jede Kontaktstelle stellt danach ihre bezirkliche Arbeit vor. Zitate von Angehörigen und Ehrenamtlichen zeigen die Bedeutung der Angebote.
Lassen Sie sich von den Lösungsmöglichkeiten inspirieren, die pflegende Angehörige entwickeln, um Kraft zu schöpfen und sich zu entlasten. Gewinnen Sie einen Eindruck davon, mit welchen Themen sich ehrenamtlich Tätige in der PflegeSelbsthilfe beschäftigen.
Wir bieten die 14 Rollups der Ausstellung zum kostenlosen Verleih an.
Es kann jeweils nur die gesamte Ausstellung ausgeliehen und ausgestellt werden. Der Hin- und Rücktransport sollte von der ausleihenden Institution selbst organisiert werden. Sollte es dazu keine Möglichkeit geben, finden wir gemeinsam eine Lösung.
Wir freuen uns, wenn diese Ausstellung an vielen Orten gezeigt wird.
Bei Interesse wenden Sie sich an Ihre bezirkliche Kontaktstelle PflegeEngagement.
Pflegende Angehörige wünschen sich, dass ihre Arbeit anerkannt wird und sie durch Gespräche seelische Unterstützung erfahren. Sich eine kleine Auszeit zu gönnen, um Kraft zu tanken, an sich zu glauben und dem Alltag wieder mit einem Lächeln zu begegnen, ist so wichtig.
Die Pflegeselbsthilfe ermöglicht den pflegenden Angehörigen offen über Probleme, Ängste und auch Sorgen zu sprechen.
"Wenn wir über ein Problem sprechen können, dann ist es für uns schon leichter. Und in dem Moment, wo man es loslassen kann, eröffnen sich neue Perspektiven." *
Die Selbsthilfegruppen sind für die Teilnehmenden zu einem festen Bestandteil des Pflegealltags geworden.
„Die Selbsthilfegruppe ist für mich ein richtiger Anker geworden. Sie bringt nochmal so ein bisschen Klarheit in die Gedanken.” *
"Das Gefühl, dass da Leute sind, welche die gleichen Probleme haben und man nicht allein mit seinen Sorgen und seinem Kummer dasteht, beruhigt." *
"In der Gruppe gibt es auch viel Freude, Trost und Zuversicht." *
Pflegeselbsthilfe ist für alle Teilnehmer*innen sehr viel mehr, als nur über Alltagsbelastungen zu sprechen.
*Stimmen von Gruppenteilnehmer*innen
Die Kontaktstelle PflegeEngagement Neukölln widmet sich an zwei Standorten im Bezirk mit viel Freude der Unterstützung von pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen.
In unseren Selbsthilfegruppen kommen Menschen zusammen, die Ähnliches erleben und finden dort Austausch, Verständnis und Trost.
Der ehrenamtliche Besuchsdienst ermöglicht Pflegebedürftigen mit Menschen in Kontakt zu sein, die gern ihre Zeit mit ihnen verbringen und bietet pflegenden Angehörigen eine Gelegenheit mal vor die Tür zu gehen und sich eine Pause zu gönnen.
In Neukölln leben sehr viele Menschen mit ganz verschiedenen Lebens- und Herkunftsgeschichten. Die Erfahrungen von Hilfsbedürftigkeit, Überforderung und auch Einsamkeit im zunehmenden Alter teilen jedoch die meisten, egal welcher Herkunft sie sind. Deshalb richten sich unsere Angebote an alle Gemeinschaften und wir versuchen auch mithilfe unserer Kooperationspartner mögliche Sprachbarrieren zu überwinden und kultursensibel zu unterstützen.
„Nach der Diagnose Demenz bei meinem Mann war mir ganz schnell klar, dass das Thema so groß ist, dass ich mir Hilfe holen muss. Mir können nur Leute, die auch so leben, die auch betroffen sind, sagen, wie das alles funktionieren kann. Was es für Probleme gibt, aber auch vielleicht wo es gute Seiten gibt. Ich muss das ja alles ganz alleine machen, das nimmt mir keiner ab. Und da ist es für mich wichtig, von anderen Menschen zu hören, wie die so damit umgehen, auch mit dem Stress… Hinweise, die ich da auch noch kriege, kleine Verhaltensweisen, wie ich mit dem Partner umgehen kann im Alltag. Oder manche Dinge vielleicht einfach mal versuchen wegzulächeln. Ja, so ganz lebensnahe Geschichten, die mit meinem Leben einfach auch zu tun haben.“
Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige: die Möglichkeit eines offenen vertrauensvollen Austausches mit anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind
Aile fertlerinin bakımını üstlenenler grubu: Rahat ve güvenilir bir ortamda benzeri durumlarda olanlar ile fikir alışverişinde bulunma imkanı.
Der Mensch für sich allein vermag nur wenig und wird erst in der Gemeinschaft stark sowie viele kleine Bäche schließlich einen mächtigen Strom bilden. In unseren Gesprächskreisen pflegen wir deshalb ein fürsorgliches Miteinander aus Zuhören und gegenseitiger Zuwendung.
Unterstützung ist für alle, die gerade viel zu tragen haben, das entscheidende Element der Hoffnung und der Kraft. So können wir wieder auftanken, neue Energien finden und Momente des Vergessens und der Entspannung finden. Verständnis und Trost lassen Vertrauen, Selbstvertrauen und Solidarität entstehen und führen aus der Isolation.
Gemeinsame Aktivitäten füllen unsere Batterien auf und führen uns zu Ruhe und neuem (Er)Leben.
„Die Belastung wird durch die Gruppe gemildert, wenn man bei Gleichgesinnten über seine Probleme reden kann, der Kopf wird wieder frei, die Gespräche stärken das Selbstbewusstsein und geben somit Kraft für die täglichen Aufgaben…“
„Die Erkenntnis, wie schwer es auch andere haben und wie sie damit umgehen + dass es mich noch gibt und ich gelernt habe, mich beim Malen endlich zu entspannen…“
„Das tut mir gut. Anfangs jedoch war das noch nicht so deutlich. Ich bin da hingegangen, habe geredet und bin wieder nach Hause. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, wie gut mir das tut. Wir sitzen da alle irgendwie im gleichen Boot.“
Erwartungen an die Gruppe:
„…gemeinsame fröhliche Stunden, menschliche Kontakte aufbauen…“
„…der Einsamkeit zu entgehen, mit anderen Menschen zu kommunizieren und Aktivitäten zu machen…“
„…auf andere Gedanken kommen, lachen…“
„…Unterhaltung haben, unter Leuten sein…“
Zitate von Teilnehmenden
„Für mich beginnt die Klangschalenmeditation schon auf dem Hinweg: mit freudiger Erwartung. Ich weiß, wenn ich den Raum betrete empfängt mich eine liebevolle, entspannte Atmosphäre. Heike strahlt Freude, Herzlichkeit und ein Willkommen-sein-Gefühl aus.“
„Harald versteht genau wovon ich rede, denn auch er pflegt seine Mutter und weiß wie es einem mit den Sorgen und der hohen Belastung geht.“
„Dank Horst kann ich jetzt Skatspielen und endlich auch mal gewinnen. Ich freue mich auf jeden Montag wo ich zusammen mit den Anderen spielend eine schöne Zeit verbringen kann, frei von Alltagssorgen.“
„Ich habe nicht mehr viel Besuch. Die Zeit mit Horst genieße ich daher umso mehr.“
Mit diesen Worten lud die KPE Friedrichshain-Kreuzberg am 11. Jan 2017 zu einer neuen Gesprächsgruppe für pflegende und sorgende Angehörige im Wrangelkiez. Sie traf einen Nerv. Die durchweg berufstätigen TeilnehmerInnen tauschen sich seitdem monatlich über ihre Pflegesituation aus, auch über emotionale Belastungen und Schuldgefühle.
„Der Termin ist zu einem wichtigen Moment in meinem Leben geworden, um meine Gefühle zu ordnen und zu verarbeiten. Es macht mich im Alltag ruhiger zu wissen, dass ich diese Art von ‚Therapie‘ in regelmäßigen Abständen wahrnehmen kann und nicht ganz allein mit der Herausforderung bin“, sagt S. und spricht damit auch den anderen aus dem Herzen.
Die Kreuzberger Gruppe „Pflege aus der Ferne“ wurde mit ihren 9 Mitgliedern und der ehrenamtlichen Moderatorin als besonders gutes Beispiel für Gesprächsgruppen in der Woche der pflegenden Angehörigen mit dem Berliner Pflegebären geehrt.
Rotes Rathaus, Abschlussgala, 17. Mai 2019 Foto: Katharina KühnelInge freut sich schon. An zwei Montagen im Monat besucht sie das Angehörigencafé der Kontaktstelle PflegeEngagement, eine Gesprächsgruppe für pflegende und betreuende Angehörige. „Die Pflegesituation zu Hause ist oft sehr anstrengend“, sagt Inge, „das ständige Angebundensein, die körperliche Belastung und Freunde, die sich abwenden. Es gibt natürlich auch schöne Momente. Trotzdem habe ich mir meine Rente anders vorgestellt.“
„Hier in der Gruppe treffe ich Menschen, die genau wissen, wovon ich spreche, weil sie wie ich selbst pflegen. Ich teile meine Erfahrungen mit ihnen, bekomme Tipps und Trost und kann auch einfach mal Dampf ablassen. Dadurch fühle ich mich nicht mehr so allein. Und wenn unsere ehrenamtliche Gruppenleiterin Gabi mich mit einer Tasse Kaffee und einem Lächeln begrüßt, fühle ich mich einfach willkommen.“
Treffen Sie sich in einer professionell begleiteten Gruppe mit Angehörigen, die sich wie Sie um einen Pflegebedürftigen sorgen. Erfahren Sie im Gespräch Verständnis für Ihre Gefühle, tauschen Sie Erfahrungen und Tipps aus und finden Sie gemeinsam Lösungen für Probleme.
Helfen Sie sich und anderen.
„Ich bin sehr glücklich, diesen Weg nicht alleine gehen zu müssen.“ (pflegende Angehörige)Gute Kontakte helfen, möglichst lange und selbstbestimmt zu Hause leben zu können. Wir bringen Menschen zusammen:
Sind Sie pflegende Angehörige oder selber pflegebedürftig oder bereits älter, leben alleine und haben einen Hilfebedarf? Dann vermitteln wir Ihnen zur Entlastung und Unterstützung Ehrenamtliche, die eine sinnerfüllte Tätigkeit suchen.
„Ich helfe gerne und meine Hilfe wird gebraucht.“ (Ehrenamtliche)„Ich betreue seit 4 Jahren meine Eltern, vor 2 Jahren starb meine Mutter und nun pflege ich noch meinen Vater. Ich gehe in die Angehörigengruppe, weil ich mich damals, als die Ereignisse um meine Mutter herum sehr dramatisch verliefen, sehr allein und überfordert fühlte – sowohl „inhaltlich, sachlich, bürokratisch“, als auch emotional. Damals hatte ich kaum eine Möglichkeit mich auszutauschen - weder beratend, noch tröstlich. In der Gruppe ist das nun möglich.“
„In der Gruppe sind Menschen, die verstehen mich, da sie ähnliche Situationen erlebt haben oder erleben. Und da gibt es auch die fachliche Kompetenz. Damals kreisten alle Gedanken um das Wohlergehen meiner Eltern, dort lag der Fokus. Aber in der Gruppe geht es um mich und mein Empfinden. Hier habe ich vertraute Ansprechpartner, die mich auffangen und mir Zuversicht geben. Das stärkt mich. Die Gruppe ist wie ein flauschiger Teppich.“ Astrid, Gesprächsgruppe pflegende Angehörige
Wir von der Kontaktstelle PflegeEngagement Pankow schaffen für pflegende Angehörige Möglichkeiten der Begegnung, in denen sie selbst und ihre eigenen Bedürfnisse im Fokus stehen.
„In der Gruppe kann ich offen über meine Gefühle, Sorgen und Ängste sprechen.“ (Helga) „Ich kann, durch die Gruppe gestärkt und mutig, voller Hoffnung die Last der Pflege ertragen.“ (Gabi) „Ohne die Gespräche mit Ihnen, hätte ich das alles nicht geschafft.“ (Wolfgang)Unsere Angebote reichen von Qi-Gong, Achtsamkeitstraining und gemeinsamen Spaziergängen bis hin zu Malen, Gedächtnistraining und gemeinschaftlichem Singen. Die Ehrenamtlichen unseres Besuchsdienstes besuchen alleinlebende und hilfsbedürftige Seniorinnen und Senioren. Unsere Wohnlotsen beraten und unterstützen bei der Suche nach altersgerechten Wohnformen. Unser ehrenamtlicher Handwerker hilft, wenn zu Hause kleinere Reparaturen anliegen.
Rund 78 % der 135.680 Pflegebedürftigen in Berlin leben zuhause oder in einer Wohngemeinschaft. Mehr als die Hälfte von ihnen werden ausschließlich von Angehörigen, Nachbar*innen oder Freund*innen versorgt. (Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik 2017)
Im Pflegeverlauf stehen pflegende Angehörige vor vielfältigen Herausforderungen. Zu ihrer Stärkung benötigen sie Entlastung und Unterstützung.
Pflegeselbsthilfe kann dazu beitragen, die Gesundheit Pflegender zu fördern und den Verbleib des Pflegebedürftigen in der Häuslichkeit zu unterstützen.
In jedem der 12 Berliner Bezirke gibt es dafür seit 2010 eine Kontaktstelle PflegeEngagement. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität und Selbstbestimmung der Menschen im Umfeld von Pflege zu fördern und zu verbessern. Diese Struktur ist bundesweit einmalig.
Die zentralen Aufgaben im Bereich Pflegeselbsthilfe: